Enttäuschung, Frust, vielleicht sogar Resignation
war Sportlern und Teamleitung des KAV nach diesem Kampfabend in Ispringen förmlich ins Gesicht geschrieben. 22:1 Punkte lautet das Endergebnis gegen Vizemeister Ispringen, auch wenn der Verlauf der 10 Kämpfe attraktiv, spannend und zum Teil von internationaler Klasse geprägt war. Sicher hat der KAV Eisleben momentan noch die meisten Probleme all seine Kadersportler Woche für Woche für die DRL-Kämpfe zu akquirieren. Unsere 6 Ungarn werden weiterhin vom Verband mit Scheinargumenten hingehalten und erhalten noch immer keine Freigabe. Beim Weltklasseringer Elvin Murtsaliev geht das Theater in die x-te Runde und ein positives Ergebnis zeichnet sich bisher leider nicht ab. Und zu allem Überdruss wurde unser Ibragim Ilyasov, der ein sicherer Punktegarant in der 59 kg-Klasse ist, vom russischen Verband Mitte der letzten Woche für die anstehende U23-WM nominiert. Er fällt definitiv 14 Tage aus, um am Trainingslager der Nationalmannschaft teilnehmen zu können.
Fazit: Der KAV Eisleben hat einige sehr starke Ringer in seinen Reihen. Die anderen 4 DRL-Vereine haben aber durchweg Weltklasse-Athleten und können taktisch immer reagieren und taktische Alternativen durchsetzen.
Zwei Eisleber Eigengewächse
Mit Matthias Neumann im Limit bis 59 kg ringt für den sportlich verhinderten Ilyasov ein Eisleber Eigengewächs. Aber er hat einfach Null-Chance gegen den moldawischen Junioren- Europameister Antatoly Buruian! Im Schwergewicht muss der zweite Deutsche Dominik Klann im ungeliebten Greco gegen den amtierenden deutschen Junioren-Meister Etienne Wyrich antreten. Leider agierte der Eisleber zu ängstlich, kämpfte ohne Risiko und wurde bereits in der ersten Runde ausgekontert.
Mario Stefanek wurde gegen den Kroaten Tonimir Sokol im 66 kg-Greco gestellt. Er kam mit dem EM-Dritten überhaupt nicht zurecht und verlor technisch nach Punkten. Man sah Mario die bittere Enttäuschung förmlich an! Bis 98 kg-F stand mit dem aktuellen russischen Meister Yuri Belonovsky und Anzor Urishev absolute Weltklasse der Matte. Ein umstrittenes 3:2 entschied den Kampf zugunsten des Ispringers. Eine gute Leistung zeigte Krysztof Bienkowski im 66 kg-Freistil. Er forderte vom starken Moldawier Maxim Sacultan alles ab, musste sich nach 6 min knapp nach Punkten geschlagen geben.
Einziger Sieg des Abends
Stark kämpfte Dejan Franjkovic gegen den zweifachen Olympiateilnehmer Ardo Anusaar aus Estland. Taktisch clever siegte er mit 3:1 Punkten. Leider ist unser Davor Stefanek noch nicht richtig in der DRL angekommen. Gerade im Limit bis 75 kg stehen durchweg Spitzenringer, die alle international erfolgreich agieren. Mit Igor Besleaga hatte er einen echten Weltergewichtler, der physisch 100% topfit ist und 6 min konsequent nach vorn marschiert. Auch ein 66 kg-Olympiasieger muss eine Schippe drauflegen, um in dieser starken Gewichtsklasse gerade in der DRL Siege einfahren zu können! Gasan Shamklhalov hatte es in der 86 kg Klasse mit dem georgischen Vize-Europameister Davit Tiashadze zu tun.
Diesen spannenden Kampf gestalteten beide Akteure über die gesamte Kampfzeit völlig offen. Leider verpasste es Gasan trotz seiner besseren Physis den Sack zuzumachen und wurde letztlich in der allerletzten Aktion ausgekontert und mit 8:6 Punkten besiegt. Schade, hier war ein Sieg möglich!
Derr Kampf des Abends fand im Limit bis 75 kg-Freistil statt. Für den KAV kämpfte Kamal Malikov, der bisher in allen Einsätzen ungeschlagen ist. Der KSV Ispringen stellte seinen russischen Landsmann Israil Kasumov dagegen. Es entwickelte sich ein absoluter Spitzenkampf, der aktionsreich und von technischer Finesse geprägt war. Auf die super Beinangriffe von Kamal hatte sich der EM-Dritte dann am Ende der 1. Runde bestens eingestellt und mit welcher Dynamik er die Konter ansetzte, war Ringen auf allerhöchstem Niveau. Ein Top-Kampf den der Ispringer Neuzugang nach Punkten gewann.
„Endergebnis mehr als deutlich“
Im letzten Kampf versuchte Vladimir Stankic gegen den kroatischen Vizeweltmeister Nevan Zugaj wirklich alles. Er führte sogar zwischenzeitlich, verpasste aber in der Bodenlage seine Rolle konsequenter durchzuziehen und wurde praktisch mit dem Schlussgong vom Routinier noch knapp mit 4:3 Punkten angefangen.
Alle Ergebnisse sind auf der Ligadatenbank zu finden.
„Das Endergebnis ist mehr als deutlich, spiegelt aber nicht den wahren Kampfverlauf wider.“ So fällt das Resümee vom Ispringer Vereinspräsidenten Werner Koch aus. Wenn doch endlich alle Querelen und kräftezehrenden Nebenerscheinungen ausgestanden wären. Dann hätte der KAV auch eine reelle Chance, endlich sportlich vielleicht auch die erhofften Siegpunkte einfahren zu können. Aber wir haben uns für die DRL entschieden und alle wussten, dass es ein steiniger und sehr steiler Weg im ersten DRL-Jahr werden wird!
Ausblick auf das kommende Wochenende
Am kommenden Samstag kommt mit dem VfK Schifferstadt der aktuelle Tabellenführer in die Lutherstadt. Beginn: 19.00 Uhr. Bereits ab 17.00 Uhr findet die Begegnung in der Landesliga KAV II gegen die WKG Apolda-Sömmerda statt.
Wir hoffen, dass uns viele Fans, Zuschauer und Ringkampfanhänger bei diesem Heimkampf-Event unterstützen werden.