Geschichte

Der Ringkampfsport hat in Eisleben eine lange Tradition. Im Mansfelder Land als Bergbaugebiet entstand schon früh eine Arbeitersportbewegung. Fast jedes Dorf hatte früher einen Ringerverein selbst wenn diese Vereine mit einen Verein von heute fast nichts gemeinsam hatten. 1914 gründete sich der erste Ringer-Verein in Eisleben. Viel von damals wissen wir heute nicht mehr. Nur, dass dieser Verein bis 1945 existierte.

Ein wichtiges Ereignis war der 12. Februar 1933. Nationalsozialisten töteten an diesen als Blutsonntag in die Geschichte der Stadt Eisleben eingegangenen Tag 3 Arbeitersportler, weil sie angeblich Kommunisten waren. Als Erinnerung an die Getöteten wurde nach 1945 die Turnhalle Zeisingstraße in Turnhalle 12. Februar umbenannt. Diese Turnhalle war dann 20 Jahre Trainingsstätte der Ringer in Eisleben, die zu diesem Zeitpunkt „Stahl Eisleben“ hießen.

Einige Jahre später wurde man Sektion bei der BSG MK Eisleben (Mansfeld Kombinat). Durch den Bau des Neubaugebiets „Bergmannsallee“ und der Oberschule Ernst Thälmann fanden die Ringer eine neue Trainingstätte. Mit viel Engagement und Eigeninitiative der Sportler wurde die Halle 1972 fertiggestellt. In den 60er Jahren wurden Adolf Kraus, Hans Kring, Horst Fröhlich, Horst Püschel, Horst Czech DDR-Seniorenmeister. In den 70er Jahren bis zur Wende wurde eine Vielzahl von Sportlern zu den Sportschulen delegiert.

In dieser Zeit errangen unsere Sportler Titel bei DDR-Meisterschaften und den Spartakiaden. H.-Jürgen Schenk, Henry Kraus, Holger Quandt, Steffen Rübsam, Rene Leisering, Raik Stichling und Dennis Zimmermann sind nur einige der Erfolgreichen. Mit der Wende kam es 1990 zur Neugründung des „Eisleber Ringerclub Olympia 1990 e.V.“. 1993 erfolgte die Umbenennung in „Kampfsport Athletik Verein Mansfelder Land e.V.“. Die gute Jugendarbeit zahlte sich in vielen Erfolgen bei Deutschen Meisterschaften aus. So wurden Dennis Jarycz, Steffen Ruppe Deutsche Meister, Mario Bartel Vizemeister, Sebastian Otto, Thomas Henseler, Christian Blättermann und Eik Kohlberg Dritte. Seit der Wende wurden mehr als 39 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften, 247 Medaillen bei Mitteldeutschen Meisterschaften und 396 Medaillen auf Landesebene erkämpft.

Unser traditionsreicher, gemeinnütziger Sportverein, welcher in seiner jetzigen Struktur seit 28 Jahren besteht, hat zurzeit ca. 280 Mitglieder, die in den Abteilungen Ringen, Kindersport, Kraftsport, Fitness, Frauengymnastik, Reha-Alterssport und in der Allgemeinen Sportgruppe aktiv sind. Der gesellschaftliche Aspekt, den Sport als wesentlichen Teil der Gesundheitsförderung und als sinnvolle Freizeitbetätigung zu betrachten, steht in der Satzung des KAV als vordergründiges Ziel. Dabei werden der Breitensport für alle Altersbereiche und auch der leistungsorientierte Wettkampfsport Ringen mit 5 Trainingseinheiten pro Woche unseren Sportlerinnen und Sportlern vielschichtig angeboten. Jeder kann nach seinen individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechend seiner Leistungsbereitschaft Körper und Geist trainieren.

Die besten und talentiertesten Sportler werden im Ringer-Oberligateam und als Leistungsträger im Deutschen-Ringer-Liga-Team des KAV integriert. Unter Anleitung ehrenamtlicher Übungsleiter und qualifizierter Trainer ist von Montag bis Freitag der Übungsbetrieb im weitestgehend selbsterbauten Kampfsport- und Fitnesszentrum möglich. Durch die Rekonstruktion der Trainingsstätte im Jahr 2013 und die Neuanschaffung von diversen Kraftgeräten sind optimale Bedingungen für einen gut funktionierenden Trainings- und Wettkampfbetrieb gegeben. Eine Vielzahl erkämpfter Pokale und Medaillen bei Turnieren und Wettkämpfen auf Landesebene und bei Deutschen Meisterschaften sind beispielhaft dafür, wie Sportler durch den kontinuierlichen Übungs-, Trainings- und Wettkampfbetrieb zu sportlichen Persönlichkeiten heranreifen und dadurch Vorbild für ihre jüngeren Vereinskameraden im Heimatverein werden.

Durch die Umstrukturierungen im Verband muss sich die Sportart Ringen auch in Sachsen-Anhalt neu profilieren. Mit Unterstützung des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, dem Landesringerverband Sachsen-Anhalt, dem Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Kreis-Sportbund Mansfeld-Südharz werden intensive Maßnahmen avisiert, damit Eisleben wieder alle Kriterien als Landesleistungsstützpunkt des Landessportbundes erfüllt. Unsere erste Männer-Mannschaft des KAV konnte nach dem Abstieg aus der 1.Bundesliga in der letzten Saison in der 2. Bundesliga einen guten 4.Platz erkämpfen. Das KAV-Team war stets die einzige Ringer-Mannschaft aus Sachsen- Anhalt, die in den zwei höchsten Ligen der Bundesrepublik kämpfte.